Das Auto: Ein 40 Jahre Alter Fiat 126 mit einem 48V AC Motor mit 60Nm, 10kWh Akkupack für 120Km Reichweite, 2,5kW Lader. Vor 10 Jahren umgebaut
Bericht von Marion:
Von Darmstadt nach Hamburg
Meine erste Etappe ging bis Hanau bzw. Erlensee. Ich begann erst Mal mit 38 km vorwiegend städtischem Weg: Langen, Dreieich…Offenbach, dann in Richtung Hanau (den Weg kennst Du).
Nun übernachte ich im Zelt und lade mein Auto auf. In Lohr am Mainufer-Camping wollte man noch wissen, wieviele kW ich brauche; hier ist das ganz entspannt (1 Person, 1 Zelt, 1 PKW und Strompauschale: 17,50 Euro). Schwimmen im Bärensee ist auch nett und ich hoffe, dass wir vom Gewitter verschont bleiben.
Alles in allem eine ökologische Übernachtung, da ich mein Bettzeug mitbringe und preiswert.
Ich bin heute nach ca. 85 km in Melsungen am Campingplatz an der Fulda angekommen. Das mit dem kleinen E-Auto aufladen will immer ein bischen erklärt werden. Der Platz ist wegen des Wochendes gut gebucht. Da ich bereits 15 Uhr da war, bin ich 19 Uhr weg von der Steckdose und alles ist gut!
Nachtrag vom Tag 2: vom Bärensee bei Bruchköbel fuhr ich ca. 50 km mit kleinen Umwegen nach Bad Soden-Salmuenster. Dort gibt es am Kurpark ein Wohnmobil-Platz mit Münz-Ladesäulen. Allerdings sollen da nur Womos stehen. Ich könnte gegenüber leider keine PKW-Parkbucht bekommen, wo an manchen Stellen mein Ladekabel gereicht hätte. So bin ich die 3 Std. am Auto geblieben. War ein wenig mühsam. Stadtbesichtigung hätte mir besser gefallen.
Danach fuhr ich nochmal ca. 80 km bis Hünfeld zum Knaus-Campingpark. Dieser etwas hochwertige Platz neben einem Golfplatz kostet ca. 30 % mehr als die etwas einfacheren Plätze. Hat jedoch von Entfernung gut gepasst.
Bin gespannt wie ich weiter vorankomme.
Gestern am 26.05 erreichte ich von Melsungen aus…durch Kassel hindurch …Bad Karlshafen. Ein nettes Städtchen am Zusammenfluss von Diemel und Weser. Der Campingplatz liegt an der Weser gegenüber dem sanierten alten Hafen und der Stadt.
Die Münz-Ladesäule vor dem Campingplatz sind etwas teurer, aber o.k., denn der Platz war zum Feiertag voll. Für mein Zelt bekam ich noch ein Plätzchen.
Kosten für den Platz + Aufladen 15+5€ sind o.k., die Sanitärräume und Kiosk ansprechend, sauber+preiswert.
Heute 27.5 erreichte ich Bodenwerder (Hameln war wegen Umleitung zu weit). Ich lade gerade auf, denn ich möchte noch den Platz in Garbsen ( in Höhe von Hannover) erreichen. Dann hoffe ich ab morgen 28.5.
flache Stecke in der norddt. Tiefebene!
Nach wie vor viele Gespräche über Zukunftsmobilität+reg. Energien. Die Gegend ist Märchen-haft: Gebr. Grimm (Kassel, Melsungen), Münchhausen (Bodenwerder), Hameln (Rattenfänger) und in Bad Karlshafen Museum über die Geschichte der Hugenotten…alles sehr interessant.
Hier die letzten Strecken meiner Reise:
Als ich das Weserbergland bzw. das Flußtal bei Hameln in Richtung Hannover verlies, war es flach auf dem Weg, allerdings verkürzte der starke Wind meine Strecke und ich fuhr auf einen Campingplatz in Laatzen (südlich von Hannover). Der Platz war durch Kies-Sand-Boden fürs Zelt weniger angenehm; Aufladen und Gastronomie angenehm.
Für Freitag, den 28.05 hatte ich mir vorgestellt in Celle am Wohnmobilplatz aufzuladen, mir die Stadt anzusehen und dann weiter bis möglichst nahe an Lüneburg zu fahren! … doch es kam anders…
Der Wohnmobilplatz in Celle ist hochmodern und ausschließlich für Womos.
Nix mit Münzladestelle, wo ich mich hätte für 2 Std. einschleichen können. In den Parkhäusern, waren alle Ladestationen belegt, so dass ich etwas frustriert weiterfuhr und schließlich in Winsen an der Aller einen Platz fand, die mich als Tagesgast akzeptierten.
Schade, dass während ich das Städtchen/Museumsdorf besichtigte, der Ladevorgang unterbrochen wurde. So akzeptierte ich, dass ich weniger Strecke machen konnte als gedacht.
Das brachte jedoch die Überraschung, dass ich einen hübschen Campingplatz im Oetzetal entdeckte. Hierzu kurvte ich bergauf und bergab im Gebiet des Lager Munster auf einer öffentlichen Straße mit rechts und links militärischem Sperrgebiet. Dies sind die letzten Abenteuer, die in Niedersachsen möglich sind!
Ich kam dann um 19.30 Uhr am Campingplatz an; von wegen norddeutsche Tiefebene! Zwischen Hannover und Lüneburg geht´s auf und ab.
Ein hübscher Platz am Flüßchen Oetze mit sehr guter Gastronomie und hilfsbereiten Platzbetreibern, die auch von den regelmässigen Campern sehr gelobt werden.
Am Sonntagmorgen den 29.05. gings wieder etwas hügelig bis Amelinghausen (10 km vor Lüneburg), um nochmal 100% voll zu laden mit der Absicht so nahe wie möglich an meinen neuen Heimathof der Oekomelkburen zu gelangen.
Auch dieser Campingplatz (der kleinere in Amelinghausen, den ich nach Bauchgefühl wählte) Mühlenkamp war eine gute Wahl.
Ich wurde trotz Mittagszeit 14 Uhr eingelassen; Ladesäule lief stabil. Die Betreiberin Frau Willmann bot Kaffee&Kuchen. Es gab wieder einen wunderbaren Gedankenaustausch über Elektromobilität, Einüben von ökologischem Verhalten, die vielen kleinen Schritte, die jeder tun kann und sollte…Freiwilligenprojekte, die ich so im Laufe der Zeit und des Jahres besuche wie 1 Woche Bergwaldprojekt oder mein Auffinden des Hofes, wo ich nun lebe über WWOOF e.V.
Von Amelinghausen wurde es noch ein langer Abend bis ich durch Hamburg durch war ( an einer Tankstelle bei Reinbek durfte ich nochmal an die Steckdose – DANKE an die beiden jungen Menschen, die im Abenddienst waren).
Schließlich verfuhr ich mich im abendlichen Hamburg und es wurde mit meiner Akku-Kapazität wieder eng bis nach Lentföhrden (ca. 40 km nördlich von Hamburg). Meine Rettung war eine abendliche Baustelle mit polnischen Fachkräften, die immer begeistern sind, wenn sie den alten Fiat sehen, der in den 70er Jahren in Lizenz in Polen gebaut wurde. An der Baustelle durfte ich auch nochmal an die Steckdose, sodass ich endlich um 1 Uhr am 30.05 auf dem Hof der Oekomelkburen ankam.
Ich wollte diesmal im Bett schlafen statt im Zelt! So hatte ich in 7 Tagen eine Strecke von ca. 830 km zurückgelegt (Reichweite meines Akku-Pakets ca. 100 km).
Bio-Hof “De Öko Melkburen” in Lentföhrden
Hier finde ich artgerechte Mutterkuhhaltung (alte Rasse, Weidehaltung mit trockenen Unterständen, Kälber bei den Mutterkühen usw. usw.)
Ausserdem gibt’s hier Sonnenstrom von PV-Anlage, warmes Wasser und Wärme von Holzhackschnitzelanlage; das Holz kommt von der Heckenpflege (Knicks als Windschutz). Hier passe ich hin mit meinem E-Fiat, der nun wieder ausschließlich für Kurzstrecken hier in der Umgebung eingesetzt wird.
Außerdem haben wir eine Bahnstation am Ort und ich fahre auch sehr gerne mit meinem E-Bike.
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig-Holsteins
Marion